Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 5: Überlegungen ----------------------- Siegel der Schatten Huhu! Da bin ich mal wieder... Zuerst daaaaanke für die lieben Reviews.../Eis austeil/ @Sierpe: ^_^ Nicht schlimm das du es erst jetzt gefunden hast...besser spät als nie...ich kenn auch nur die YGO-Folgen von RTL2 und hab ansonsten mein Wissen aus anderen Fanfics ^_^' Frag aber ruhig... @buki-san: Danke. Na so direkt treffen sie Harry und Co noch nicht...es gibt ein paar Verwicklungen...Nun Dumbledore...na das wirst du noch rausfinden. So ich hoffe, euch allen gefällt das Pitel hier! Ich versuche, öfters zu updaten. Und jetzt lest schön! Siegel der Schatten 5. Überlegungen Yuugi lehnte sich entspannt zurück in die Kissen, legte den Kopf auf die Seite und blickte Yami verträumt an. Dieser lächelte nur und erwiderte den Blick, doch sie wussten beide, dass sie ihren Gefühlen noch immer nicht nachgeben durften. Dazu gab es zu viele Augen und Ohren. /Sie trauen uns immer noch nicht./ Yamis Gedanken liebkosten Yuugis Seele. ‚Ich merke es. Dieser Snape beobachtet uns die ganze Zeit. Aber was erwartest du bei zwei fremden Jungen, die einfach so auftauchen, ohne ihre Anwesenheit zu erklären? Da müssen sie ja misstrauisch sein.’ /Richtig. Auch wenn sie es überhaupt erst waren, die uns riefen. Damit müssen wir wohl vorerst leben./ Sie schwiegen einige Zeit und hingen ihren Gedanken nach. Dann begannen sie sich leise über das Schloss und die Zaubererwelt und das soeben Gehörte zu unterhalten, wie es jeder normal Muggel an ihrer Stelle getan hätte. Doch diese harmlose Unterhaltung war nur für ihre Beobachter gedacht, um den Schein zu wahren, denn die ‚normalen’ Menschen, für die sie noch gehalten werden wollten, würden nicht schweigend in ihren Betten liegen, nach einer solchen Offenbahrung unglaublicher Tatsachen. Die eigentliche Unterhaltung fand jedoch in ihren Gedanken statt. ‚Was hältst du von der ganzen Sache hier? Eine Schule für Magie? Eine ganze magische Welt? Warum ist die uns früher nicht aufgefallen?’ Yami zuckte mit den Schultern. /Unsere Magie ist einfach zu verschieden. Aber ich erinnere mich, dass es in Kemet Gerüchte von einem jungen Magiezweig gab, dem die Barbaren und Druiden im Norden huldigten. Das könnte daraus geworden sein. Aber eine Schule ist eine interessante Idee. Hier können alle Adepten mit einem Mal unterrichtet werden und jeder kann vom anderen lernen. Allerdings entsteht dann keine so innige Beziehung zwischen einem Meister und seinem Schüler, wie früher./ Doch Yuugi dachte auch noch an ein anderes Problem. ‚Und eine Schule ist anfälliger gegen Feinde. Wenn ich meine Widersacher vernichten wollte, würde ich mir die schwächsten Opfer aussuchen, also die noch nicht ausgebildeten Nachfolger und hier sind sie alle auf einem Fleck. Dieser Voldemort bräuchte nur Hogwarts anzugreifen.’ /Nun, du hast Dumbledore doch gehört, Hikari. Er hat es oft genug versucht. Aber scheinbar stand ihm dieser Junge – Harry Potter – immer im Weg und hat ihn zurück geschlagen. Und auch Dumbledore scheint Voldemort Respekt einzuflößen./ ‚Harry Potter, er interessiert mich. Nach dem, was Dumbledore erzählte, muss der Junge schon viel durchgemacht haben und dabei ist er jünger als ich. Das war sicher nicht leicht.’ Yami sandte Wellen des Mitgefühls zu Yuugi. Auch ihre Kämpfe waren nie leicht gewesen. /Er erinnert dich an dich selbst./ Es war eine Feststellung. ‚Nur ein wenig. Ich hatte immer dich. Ich glaube, er ist einsamer als ich es je war, selbst bevor ich dich kannte. Diese Welt verehrt ihn als Held, weil jeder weiß, was er getan hat, als er noch ein Baby war. Und er wurde dadurch in eine Rolle gedrängt, die ihm gar keine andere Wahl ließ, als weiterhin der Held zu sein. Dadurch, dass ich das Puzzle und dich erhielt, wurde ich zwar ebenfalls zum Kampf gezwungen, doch ich hatte immer Freunde, die mir beistanden.’ Yuugi überlegte kurz. Er bezweifelte nicht, dass auch Harry Potter Freunde hatte. ‚Aber wenn immer jemand erwartet, dass du siegst; wenn du schon mit 11 in den Kampf gezwungen wirst, ist das für niemanden leicht. Und selbst Dumbledore hat ihn von Anfang an nur als seinen Streiter für das Gute gesehen. Und jetzt scheint er seinen größten Trumpf verloren zu haben. Das ist glaube ich ein Wesenszug, der mir an dem Mann nicht gefällt. Er trauert um Harrys Verlust. Das hat er mit seinen Worten eindeutig gezeigt, als er uns von ihrem Kampf berichtete, aber er trauert nicht um den Schüler, sondern um den Kämpfer. Ich frage mich, ob ich das ertragen hätte.’ /Ich wusste schon immer, dass deine Menschenkenntnis gut ist, aber so gut! Du hast ihn noch nicht einmal getroffen und bedauerst ihn schon. Du bist manchmal seltsam./ Yami schüttelte den Kopf, lächelte Yuugi jedoch besänftigend an. Dieser streckte ihm gespielt beleidigt die Zunge heraus. Doch er wusste, dass sein Yami es nicht böse meinte. Aber er konnte nicht leugnen, dass er sich die ganze Zeit während Dumbledores Erzählungen Gedanken über diesen Jungen gemacht hatte. Er hatte die Worte zwischen den Zeilen erkannt und bemerkt, dass Dumbledore Harry Potter zwar von Anfang an geschützt und geführt hatte. Aber ihm war auch aufgefallen, dass Harry meist allein gekämpft hatte, ohne Beistand der Professoren und Lehrer und zwar in einem Alter, in dem er jünger war als Yuugi bei seinem ersten Duell mit Pegasus. Eigentlich wäre es Dumbledores Aufgabe gewesen, Harrys Kampf zu übernehmen, aber da dieser der ‚Junge-der-lebt’ war, hatten sie auf seine Stärke vertraut, ohne daran zu denken, dass er nur ein Kind war. Sicher mochte Dumbledore es im Nachhinein bereut haben – besonders als sich Harry von ihm abwandte. Denn auch wenn der Schulleiter letzteres nicht explizit erwähnt hatte, war Yuugi aufgefallen, dass er eine neue Waffe gegen Voldemort suchte, da Harry Potter scheinbar nicht mehr im Kampf eingesetzt werden konnte. Dazu brauchte man kein Hellseher zu sein. Es musste bedrückend sein, immer gegen ein und denselben Feind zu kämpfen, zuzusehen wie er mächtiger wurde und nichts dagegen tun zu können. Da hätte wohl jeder aufgegeben. Nein, dieser Harry Potter schien ihm tatsächlich in vielen Dingen ähnlich zu sein und er wollte ihn zu gern kennen lernen. /Aibou./ Yamis Stimme schreckte Yuugi aus seinen Gedanken auf. Er blinzelte und löste dann seinen Blick von Yamis Gesicht, als dieser nach vorn ins Zimmer schaute. Yuugi setzte sich auf und erblickte die resolute Kranken ... hexe? Das war ein komischer Gedanke, aber Krankenschwester passte ja offenbar nicht wirklich. Die Frau hatte die Hände in die Hüften gestemmt und blickte Yuugi reichlich vorwurfsvoll an, was ihm zeigte, dass sie schon einige Minuten dort stand und seine Aufmerksamkeit zu erlangen versuchte. Yuugi lächelte verlegen und das schien die Frau zu besänftigen. Wie hieß sie noch gleich? Ach ja, Madam Pomfrey. Die Hexe blickte noch einmal zweifelnd von einem Patienten zum anderen. Das seltsame Aussehen der beiden irritierte sie noch immer, besonders ihre Kleidung und ihre große Ähnlichkeit. Dumbledore hatte ihr jedoch geboten, beide abgesehen von einer notdürftigen Untersuchung, nicht weiter anzurühren und ihnen auch kein Krankenhemd aufzuzwingen, denn erstens verlangte Erschöpfung keinen tagelangen Aufenthalt in ihren heiligen Hallen und zweitens wusste der Schulleiter zu jenem Zeitpunkt ja auch noch nicht, woran er bei den Fremden nun eigentlich war. Und jetzt musste sie gestehen, dass sie froh darüber war, dass die beiden den Krankentrakt bald verlassen würden. Irgendwie fühlte sie, dass diese jungen Männer nicht nur äußerlich seltsam waren. „Professor Dumbledore bat mich, Ihnen den Weg zur großen Halle zu weisen. Es ist gleich Zeit für das Abendessen. Der Schulleiter wird Ihnen danach Ihr Zimmer zeigen.“ Yuugi und Yami nickten und schwangen gleichzeitig die Beine aus den Betten. Sie prägten sich die Beschreibung der Frau aufmerksam ein, bedankten sich für die Pflege und verließen dann den Krankenflügel. Auf dem Weg durch das alte Schloss dachten sie erneut darüber nach, dass ihnen weder die Pyramiden, noch die Gürtel mit den Duellkarten abgenommen worden waren. Theoretisch wäre das auch unmöglich gewesen, denn ein Zauber schützte sie davor, dass ihre Karten von Fremden entfernt werden konnten und das Puzzle schützte sich selbst sehr wirkungsvoll. Doch diese Zauber waren nicht aktiviert worden. Es hatte also überhaupt niemand versucht, ihren Besitz zu entfernen, obwohl das sicher unüblich war. Dadurch wurde zwar ihr magisches Geheimnis bewahrt; es verwunderte beide jedoch trotzdem sehr. Dumbledore hatte eigentlich den Eindruck gemacht, sich schon ein Urteil über sie gebildet zu haben, bevor sie erwacht waren. Wenn er sie für Muggle gehalten hätte, hätte er keine Furcht davor gehabt, ihre Gegenstände zu entfernen, denn sie konnten keine Gefahr bedeuten. Hatte er es nicht getan, bedeutete das doch eigentlich, dass er eine mögliche Bedrohung fürchtete. Hielt er sie also nun für harmlose Muggel oder für mysteriöse Zauberer? Yuugi seufzte. Genau hatte er den Schulleiter nicht durchschauen können. Der Mann war sehr rätselhaft geblieben. Yami und Yuugi wanderten weiter durch die Korridore. Sie begegneten einzelnen Schülern, die sie erstaunt und verblüfft anstarrten, doch beide ignorierten es einfach. Das waren sie gewohnt, denn selbst in einer Stadt wie Domino City oder an deren großer Universität war ihr Anblick manchmal eine Kuriosität. Je näher sie dem Zentrum der Schule kamen, desto mehr Blicke folgten ihnen, doch Yuugi und Yami liefen ungerührt weiter und versuchten in sich aufzunehmen, was sie bis jetzt von dem Schloss gesehen hatten. Die sich bewegenden Treppen fand Yuugi einfach nur unpraktisch und die Porträts mit beweglichen Menschen darin, die ihnen ebenfalls nachstarrten waren sehr irritierend. Yami fragte sich, ob diese Magier hier nicht wussten, dass ein Mensch geschwächt wurde, wenn er ein Stück seiner Selbst und seiner Seele für ein lebendiges Porträt hergab. Zur Zeit der ägyptischen Pharaonen wurde nicht umsonst nur ein Abbild erschaffen, welches dem Menschen nur bedingt ähnlich sah. Aber vielleicht gab es hier eine Möglichkeit, seine Macht nicht herzugeben, wenn man ein Stück in einem Bild zurückließ. Yami zuckte mit den Schultern und folgte Yuugi weiter durch die Gänge. Kurz bevor sie um die nächste Ecke biegen wollten, blieb Yuugi plötzlich wie angewurzelt stehen und blickte auf den Spiegel, der vor ihm an der gegenüberliegenden Seite der Wand hing. Sein Blick wanderte ungläubig zu seinem Puzzle und dann drehte er sich zu seiner zweiten Hälfte um und streckte die Hand nach dessen Puzzle aus. /Was ist, Hikari?/ Yami sah nicht, was seinen Partner so verunsicherte, doch er spürte dessen Gefühlschaos. Er folgte Yuugis Blick zu ihren Puzzles hinab, die Yuugi nun nebeneinander hielt und da begriff auch der Pharao. /Deins ist durchsichtig!/ Doch als er es aussprach wusste er auch schon, dass das nicht stimmte. Yuugi konnte sein Puzzle normal in die Hand nehmen und es war auch nicht völlig durchscheinend. Es war nur irgendwie matter, glanzlos, wie eine Nachbildung ohne Macht. Yamis umgekehrte Pyramide hingegen wirkte wie immer, massiv, goldglänzend und beeindruckend – die Macht versprechend, die es auch besaß. ‚Jetzt, da wir getrennt sind, kann es wohl auch nur ein echtes Milleniumspuzzle geben. Also kann meine Magie schon mal nicht aus meinem Puzzle kommen. Jetzt spüre ich erst, dass es ohne Kraft ist. Es ist einfach nur noch ein goldenes Schmuckstück. Du bist ja immerhin auch der rechtmäßige Träger.’ Yuugi seufzte und ließ ihre Pyramiden wieder an ihren Platz fallen. Er wollte sich umdrehen, doch Yami legte ihm einen Arm auf die Schulter. „Das ändert doch nichts!“ Sie sahen sich lange in die Augen und dann kehrte das zuversichtliche Lächeln wieder in Yuugis Blick zurück. Er nickte und stimmte seinem Geliebten dann zu. „Richtig, es ändert nichts. Ich war nur überrascht, das ist alles.“ Yami schenkte ihm ein warmes Lächeln und sandte ein Gefühl der Liebe über ihr Seelenband. „Lass uns weiter gehen.“ /Wir sind so schon Attraktion genug./ Yuugi blickte ihn verwirrt an und als Yami den Kopf leicht zur Seite neigte und nach vorn deutete, folgte er dem Blick seines anderen Ichs. Tatsächlich sahen sie im Spiegel mehrere Schüler, die sie beobachteten. Yuugi seufzte erneut und bog dann mit leichtem Zögern in den Gang ein. Doch die Schüler taten so, als wäre nichts gewesen. Na, das würde noch heiter werden. Da waren sie noch keine drei Stunden wach und schon begann die Gerüchteküche zu brodeln. Würde das jetzt die ganzen Wochen, die sie sicherlich noch hier sein würden, so weiter gehen? Als Yuugi und Yami dann endlich die große Halle erreicht hatten, wurden sie von zwei grinsenden Gesichtern empfangen, die, wie sie selbst, exakt gleich aussahen. Auch bei diesen beiden unterschieden sich nur die Augen. Der eine Rotschopf blickte sie mit einem warmen Grün an, während der zweite hellblaue Augen verschmitzt lächelnd auf sie richtete. Sie trugen im Gegensatz zu den Schülern, denen Yami und Yuugi auf ihrem Weg hier her begegnet waren, keine Schuluniformen, sondern normale Jeans und T-Shirt. Doch die Zauberstäbe, die aus ihren Taschen ragten, bewiesen, dass es sich hierbei durchaus nicht um Muggel handelte. „Hallo, wir sind Fred...“ „...und George Weasley. Dumbledore schickt uns...“ „...um euch abzuholen.“ Yuugi musste unwillkürlich lächeln, als er bemerkte, dass diese Zwillinge sogar ihre Sätze gegenseitig beenden konnten. Sie mussten sich sehr nahe stehen, um so ein inniges Verhältnis zu haben – das kam schon fast an eine Seelenverwandtschaft heran, wie er sie mit Yami hatte. „Yuugi Mutô. Ich freue mich, euch kennen zu lernen.“ Mit einer leichten Verbeugung begrüßte er die beiden. Yami neigte nur den Kopf und meinte in neutralem Tonfall: „Yami Atemu.“ Doch Yuugi erkannte, dass er die beiden ebenfalls sympathisch fand. „Ihr habt doch sicher nichts dagegen, bei uns zu Essen. Wir sind nur kurz zu Besuch hier, aber wir sind zu unwichtig, um am Lehrertisch essen zu dürfen. Daher mussten wir bei den Gryffindores um Asyl bitten“, erklärten die beiden Brüder abwechselnd, während sie Yami und Yuugi durch die Tür lotsten und in die große Halle führten. Yuugi erinnerte sich an die Häuseraufteilung, die Dumbledore erwähnt hatte und erkannte beim Anblick der vier langen Tafeln auch, in welchem Umfang diese Trennung stattfand. ‚Das trägt nicht wirklich zu harmonischem Zusammenleben bei, oder Yami? Das ist wie die Cliquenbildung bei mir an der Schule, nur in größerem Maßstab.’ Der Pharao nickte nur stumm. /Irgendwas haben sie sich dabei sicher gedacht./ Die beiden Duellanten folgten Fred und George zu dem mittleren Tisch rechts vom Gang und setzten sich auf einen freien Platz am Ende der Tafel. Die Halle schwirrte vor Gelächter und Gesprächen, doch nicht wenige Augenpaare verfolgten den Weg der Neuankömmlinge. Harry saß gemeinsam mit Hermine und Ron etwas weiter in der Mitte des Gryffindortisches und beobachtete die beiden jungen Männer ebenfalls. Jetzt wo er sie aus der Nähe sah, bestätigte sich der Eindruck, dass es sich wie bei den sie begleitenden Weasley-Twins um Zwillinge handelte. Aber irgendwie unterschieden sich die beiden trotz ihrer gleichen Größe, ihrer gleichen Kleidung und dieser seltsamen Frisur dennoch. Es war jedoch ein Unterschied, der nicht fassbar und nicht so einfach in Worten auszudrücken war. Die Verschiedenheit rührte eher von ihrer Körperhaltung und ihrer Ausstrahlung her. Harry bemerkte die aufmerksamen Blicke, die beide in die Runde warfen, während sie selbstsicher Fred und George folgten. Eigentlich hatte er erwartet, dass zwei Muggel – jedenfalls hatten Rons Brüder behauptet, der Orden hielte die beiden Fremden dafür – verunsichert durch alle diese Zauberer gehen würden, doch das Gegenteil war der Fall. Beide machten den Eindruck, genau zu wissen, was um sie her vorging und als würden sie all die Blicke und Gespräche einfach ignorieren. Harry konnte nicht anders, als davon beeindruckt zu sein. Er wusste aus Erfahrung, was es bedeutete, von anderen Menschen angestarrt zu werden und das hier konnte man durchaus schon so bezeichnen. Doch die beiden Fremden setzten sich seelenruhig an den Tisch, aßen ein wenig und schienen wie der Fels in der Brandung durch nichts zu erschüttern zu sein. Fred und George gaben es für Harrys Geschmack zwar etwas zu zeitig auf, die beiden in ein Gespräch zu verwickeln, aber vielleicht spürten auch sie diese Aura von Selbstsicherheit und Unnahbarkeit, die die beiden fremden Jungen ausstrahlten. Dann irgendwann erhoben sich diese so gleich aussehenden Jungen wieder und schritten gelassen durch die Tischreihen, sich der teils verwirrten, teils bewundernden und vor allem neugierigen Blicke scheinbar gar nicht bewusst. Harry zuckte mit den Schultern und beschloss für sich, dieses Rätsel erst einmal ruhen zu lassen. Dumbledore hatte die beiden Fremden noch nicht vorgestellt und erst wenn Harry wusste, als was der Orden ihr Beschwörungsergebnis nun offiziell deklarieren würde, konnte er irgendetwas tun. Denn offiziell wussten ja auch er, Ron, Hermine und Draco noch nichts über die Neuankömmlinge. Aber er interessierte sich noch immer für sie. Ihr ganzes Benehmen, ihre Körperhaltung zeugte von Kraft und Selbstüberzeugung und das passte nun gar nicht zu Muggeln. Harry fragte sich schon zum wiederholten Male, wer diese Jungen nun wirklich waren und was da bei der Beschwörung geschehen war. Und was sollte er davon halten, dass diese beiden ohnmächtig aus dem Wald getragen worden waren. Hatte Dumbledore nun etwas Mächtiges zu ihrer Unterstützung gerufen, oder war der Plan mal wieder, wie so viele zuvor, schief gegangen und diese Muggel waren die Leidtragenden? Aber wie sollten Nichtmagier ihnen auch helfen können, wo ihr Kampf doch sowieso aussichtslos war? Seufzend verbannte der Schwarzhaarige diese Gedanken endgültig in den Hintergrund. Es brachte ja doch nichts, ständig darüber nachzugrübeln. Zumal Harry sich eingestehen musste, dass die Ankunft der Fremden ihn in größerem Maße beschäftigte, als es hätte sein dürfen und er sich darüber hinaus auch immer wieder Gedanken über Dumbledore, den Orden, Voldemort und sich selbst machte, obwohl er geglaubt hatte, mit diesem Kapitel schon im Herbst abgeschlossen zu haben. Aber wenn Dumbledore doch noch einen Weg fand, den Lord zu besiegen...? Nein, Stopp. Er machte sich nur falsche Hoffnungen. Nur wegen diesen beiden Fremden dachte er viel zu viel über Dinge nach, die doch sowieso nicht zu ändern waren. Er sollte aufhören, ständig zu grübeln, es führte ja doch zu nichts. Vielleicht war alles auch nur ein Plan Dumbledores, um ihn neugierig zu machen und zurück zu gewinnen. Das konnte der alte Mann aber wirklich vergessen! Harry wandte sich endgültig wieder den Gesprächen seiner beiden Freunde zu und warf ab und an einen Blick zum Slytherintisch, wo Draco einsam inmitten seiner Hauskameraden saß und seinen Auflauf aß. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte der Blonde den Gryffindore jedoch fröhlich an und Harrys Welt war für die nächsten Minuten wieder in Ordnung. Diese Fremden waren nicht so wichtig und Dumbledore mit seinem Orden konnte ihn mal kreuzweise. Draco war alles, was zählte. -+-+-+-+- Yami und Yuugi waren sich bewusst, welchen Anschein sie nach außen erweckten, denn sie waren es gewohnt undurchschaubar zu sein. Doch in ihrem Inneren spielte sich zu ihrem Leidwesen etwas ganz anderes ab. Yami spürte zwar noch immer die Blicke, die auf ihm und Yuugi ruhten und er hatte auch bemerkt, wie einige Gespräche verstummt waren, als sie die Halle betreten hatten, doch er versuchte die Aufmerksamkeit auch weiterhin zu ignorieren. Leicht fiel das jedoch nicht, jetzt, wo sie hier wie auf dem Präsentierteller saßen und nicht fliehen konnten. Das Essen stand schon auf der langen Tafel, doch eigentlich hatte Yuugi nicht wirklich Hunger. Erst jetzt, als er sich schweigend die ersten Bissen in den Mund schob, bemerkte er seine Anspannung und schalt sich selbst einen Narren. Es war ihm doch sonst auch egal, was die Leute von ihnen hielten, warum war er jetzt dann so nervös? Es war ja auch nicht das erste Mal, dass er und Yami irgendwo anders unter fremden Menschen waren – und jetzt hatten sie sogar den Vorteil, zu zweit zu sein. Sicher, sonst wurden sie wegen ihres Äußeren immer besonders angestarrt, denn ein junger Mann ganz in schwarzem Leder mit Nieten und Schnallen war nirgends ein gewohnter Anblick. Während sie durch die Gänge des Schlosses gewandert waren, war es ihm auch leicht gefallen, das Ganze zu ignorieren, aber jetzt, wo er nirgends hin konnte, fühlte sich Yuugi dennoch unwohl. Seufzend schob Yuugi dann den Teller auch schon nach wenigen Minuten zurück und blickte Yami Hilfe suchend an. Dieser hatte auch nicht viel gegessen und beobachtete die ganze Zeit aus den Augenwinkeln aufmerksam ihre Umgebung, und Yuugi merkte, dass auch der sonst immer so selbstsichere Pharao nicht gern hier war. Irgendwie fühlten sie sich ausgeliefert und unsicher, weil sie noch immer nicht wirklich begreifen konnten, was diese Welt war und warum sie so anders war, obwohl sie doch selbst Magier waren. Und Yuugi fühlte auch immer wieder taxierende Blicke auf sich, die ihn scheinbar zu durchschauen schienen. Er hätte sich wirklich wohler gefühlt, wenn er sich auf gewohntes Terrain begeben könnte und den Feind ins Auge fassen könnte. Yuugi hasste das Ungewisse, Unbekannte, weil er dagegen irgendwie nichts ausrichten konnte. Und jetzt, wo sie noch so wenig von dieser Welt und diesem Kampf wussten und ihre eigene Macht der einzige Trumpf war, den sie besaßen, da hätte sich Yuugi allein, nur mit Yami zusammen, viel wohler gefühlt. Fred und George hatten wohl als einzige bemerkt, dass sich die beiden nicht sonderlich wohl in all diesem Trubel fühlten und sie hatten ihre versuchte Konversation schnell wieder eingestellt. Sie erinnerten sich noch gut daran, wie die beiden auf der Lichtung erschienen waren, kampfbereit, geheimnisvoll und selbstsicher. Jetzt wirkten sie noch immer geheimnisvoll, aber ihr Selbstbewusstsein schien durch all die nicht sehr leise geführten Gespräche über sie, die getuschelten Mutmaßungen und die ständigen beobachtenden Blicke einen gehörigen Knacks erhalten zu haben. Und beide Zwillinge konnten nachempfinden, wie sich die beiden fühlten. Sie fanden es noch immer eine schlechte Idee von Dumbledore, die beiden Fremden einfach so ohne Erklärungen, wer sie waren und was sie hier wollten, ins kalte Wasser von Hogwarts zu werfen. Noch dazu, da jeder sehen konnte, dass die beiden fremd waren und die fehlenden Zauberstäbe nur wenige Schlussfolgerungen zuließen. Fred und George wussten aus Erfahrung, dass Hogwarts nicht sehr tolerant war und das betraf zur Schande aller besonders Muggel. Selbst muggelgeborene Schüler fühlten sich den nichtmagischen Menschen irgendwie überlegen und besonders hier zeigte sich das sehr deutlich. Nein, angenehm würde es für zwei Muggel in Hogwarts nicht werden, egal wie geheimnisvoll und sonderbar sie waren – oder gerade deswegen. Es war jedoch schon imponierend, wie gut sich die beiden hielten. Säßen Fred und George nicht so nahe bei ihnen, hätten sie die kleinen Gesten und fast unmerklichen Blicke wohl nicht bemerkt, die sich beide immer wieder zuwarfen. Von weitem mussten beide ruhig und unnahbar wirken und nur aus der Nähe konnte man die leichte Unruhe und Nervosität der zwei spüren. Die Zwillinge wunderten sich dann auch nicht, als Yami und Yuugi schon nach einer Viertelstunde aufstanden und zum Ausgang strebten. Doch Fred hielt sie zurück. „Der Schulleiter wollte euch nach dem Essen noch sprechen. Ihr sollt vor der Halle auf ihn warten.“ Yuugi nickte knapp und dann verließen die beiden jungen Männer die große Halle auch schon. Aber irgendwie brachten sie dennoch das Kunststück fertig, es nicht nach Flucht aussehen zu lassen, obwohl die Weasleys spürten, dass es doch eine war. -------------------------------------------------------------------------------- /g/ und weil es so schön war gibts gleich noch ne Zitrone hinterher...^_^ Reviewt fleißig! CU Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)