Siegel der Schatten von heavenfly ================================================================================ Kapitel 15: DADA ---------------- SORRY! Ich weiß, ich hab euch schmälich im Stich gelassen...und ich hab nicht mal ne Entschuldigung. Und ohne jetzt noch groß drum rum zu reden, bekommt ihr hier jetzt eifach die nächsten drei Kapitel am Stück...und wie einige es schon bemerkt haebn könnten, seid ihr dann auf dem Stand von fanfiction.net. Ich geb mir Mühe, bald weiter zu schreiben...Ich werd diese story zu Ende bringen und wenn es das letze ist, was ich tue!!! ^_^' *seufz* Ich will wieder Student sein...da hatte man so viel freizeit zum schreiben! Jetzt aber 1...2...3.. los! Siegel der Schatten 15. DADA Es war ihre erste Unterrichtsstunde und Yami und Yuugi mussten zugeben, dass sie neugierig und auch etwas nervös waren. Als dann Minerva McGonagall um die Ecke bog und den Schülern die Tür zu ihrem Klassenraum öffnete, warf die Frau den beiden Japanern auch einen etwas ungehaltenen Blick zu und Yuugi seufzte leise. Die Professorin war offensichtlich nicht sehr angetan, dass sie ihren Unterricht besuchten. Ihrer Meinung nach brachte das sowieso nichts, wo sie beide ja nur Muggel waren und nichts von ihr lernen konnten. Trotzdem traten Yami und Yuugi hinter den Hufflepuffs und Slytherins in den Raum, suchten sich eine Bank im hinteren Bereich und setzten sich still aber aufmerksam zuhörend auf ihre Plätze. Die Schüler gaben ihre Hausaufgaben ab und Yuugi und Yami stellten erstaunt fest, dass hier noch auf Pergament und mit Feder und Tinte geschrieben wurde wie im Mittelalter. Dann begann die Professorin ihre Einführung, stellte das Stundenthema vor und ließ dann vor jedem Schüler – zu ihrer Überraschung auch vor Yami und Yuugi – je ein Eichhörnchen erscheinen. Dieses sollte in Nebel verwandelt werden, doch da die beiden offiziellen Muggel ja keine derartigen Fähigkeiten besitzen konnten, begnügten sie sich damit, die erstaunlich zutraulichen Tiere zu streicheln und den anderen Schülern bei ihren großen und kleinen Erfolgen zuzusehen. Natürlich wäre es den beiden Duellanten leicht gefallen, mit einer ihrer Verwandlungskarten den gleiche Effekt zu erzielen, den auch einige der Schüler nach ein paar Versuchen in Form einer großen Nebelwolke über ihren Köpfen vorweisen konnten. Doch das durften sie sich nicht anmerken lassen. Yuugi war es dann, der die Professorin gegen Ende der Stunde fragte, ob das den Tieren denn nichts ausmachen würde, einfach so verwandelt zu werden. Doch McGonagall blickte ihn nur verwundert an und meinte dann belehrend: „Natürlich stört es sie nicht. Ich spreche zuvor einen Zauber auf die Tiere, die ich für den Unterricht nutze, damit sie keine Schmerzen erleiden müssen. Und außerdem verwandle ich sie nach der Stunde alle wieder zurück, so dass der Zustand nicht von Dauer ist.“ Die Professorin sagte nicht mehr, sondern ging zu einem der vorderen Plätze, um einem etwas dickeren Slytherin erneut zu erklären, was er tun musste. Doch ihr Blick und ihre knappe Antwort zeigten deutlich, wie wenig sie davon hielt, Nichtmagiern die Grundtheorien und das selbstverständliche Basiswissen zu vermitteln. Dennoch konnten sowohl Yami als auch Yuugi nicht leugnen, dass ihnen diese Unterrichtsstunde einiges gelehrt hatte. Es war etwas ganz anderes, eine Verwandlungskarte zum Verändern der Form eines Gegenstandes oder Lebewesens zu nutzen, als sich so wie diese Schüler darauf zu konzentrieren, mit ihrer Macht selbst die Veränderung zu bewirken. Die Verwandlungskarte hatte einen vorgegebenen Effekt und nutzte nur die Energie des Magiers, doch die Zauberer hier konnten während des Spruches noch Variationen einbauen und den Vorgang der Verwandlung an sich überwachen. Yami war sich zwar sicher, dass er seine eigene Magie dafür mit etwas Übung auch nutzen könnte, doch die Art und Weise wie die Zauberer in Hogwarts ihre Magie anwandten war ganz anders als seine Schattenmagie. Die nächste Stunde, die sie laut ihres Stundenplans hatten, war Zaubertränke und beide waren sich danach einig, dass sie dieses Fach nie wieder besuchen mussten. Zum klein Schneiden und Zerhacken von Zutaten musste man zwar nicht magisch begabt sein, doch Yuugi erinnerte der ganze Unterricht mehr an eine wöchentliche Kochsendung im Fernsehen als an Magie. Außerdem roch es teilweise nicht sehr angenehm, wenn einer der Tränke nach Zugabe einer falschen Zutat plötzlich mit giftigem Qualm vor sich hin brodelte, oder sogar explodierte. Nein, da konnten sich Yami und Yuugi noch eher dazu überreden lassen, mit Joey und Tristan eine Kochorgie zu starten. Dass war ähnlich, was Arbeitsaufwand, Chaos in der Küche und Stress beim späteren Aufräumen anbelangte, aber man hatte wenigstens etwas davon und konnte das meiste davon essen, ohne sich den Magen zu verderben. Weitere Stunden, die sie besuchten, waren Kräuterkunde, was Yuugi sehr interessierte, Yami jedoch nur ein müdes Lächeln hervorlockte; Arithmantik, wobei Yuugi halb auf der Bank einschlief und dafür Yami wie gebannt an den Lippen der Professorin hing und am Abend sofort in der Bibliothek alle möglichen Bücher dazu auslieh. Am Wochenende kamen die beiden weder zu weiteren Erkundigungen im Schloss noch konnte Yami seinem Wunsch, den verbotenen Wald endlich näher in Augenschein zu nehmen, nachgehen, denn es war Hogsmeadwochenende. Das bedeutete zwar, dass die Hälfte der Schüler das Schloss verließ und eigentlich fast keine neugierigen Augen um sie herum waren, doch leider wurde von den beiden „Muggeln“ wohl auch erwartet, dass sie gar nicht schnell genug aus dem Schloss in das nahe gelegene Dorf gelange konnten. Natürlich interessierten sich Yami und Yuugi für Hogsmead, doch dort wurden sie wiederum von allen Seiten beobachtet und konnten keine eigenen Untersuchungen anstellen. Yami wäre zu gern in die heulende Hütte eingedrungen, denn von dort spürten sie seltsam düstere Schwingungen und außerdem wunderten sich die beiden, warum sie in einigen der Dorfgebäude Spuren desHogwarts-Schlosses wahrnehmen konnten. Beide vermuteten Geheimgänge als Ursache dafür, doch für ausgedehnte Erkundungen waren einfach zu viele Hogwartsschüler und andere Zauberer in der Nähe und Yuugi und seine zweite Hälfte konnten sie nicht alle mit einer Illusionskarte täuschen. Also ergaben sich die beiden in ihr Schicksal, schauten sich brav alle mehr oder weniger wichtigen Sehenswürdigkeiten des Zaubererdorfes an und ließen sich von dem einen oder anderen Grüppchen neugieriger Schülerinnen zu Schokolade oder Butterbier einladen und mit Fragen löchern. Am Sonntag war das Wetter dann so heiß, das jeder, der nicht mindestens die Hälfte des Tages im See verbrachte, schon verdächtig gewirkt hätte, denn selbst Hogwarts’ Keller waren trotz der dicken Mauern zu warm, um sich darin vor der für Anfang Oktober absolut ungewöhnlichen Hitze all zu lang verstecken zu können. Yuugi vermutete allerdings, dass der Schulleiter mit Absicht keinen Kühlungszauber anwandte, um den Schülern das Verstecken im Schloss unmöglich zu machen. Dumbledore kam dem Jungen immer mehr wie ein alter Mann vor, der gern Späße auf Kosten anderer trieb – auch wenn es liebenswürdige waren. Durch ihre Teilnahme an einigen Unterrichtsstunden wurden Yami und Yuugi nun auch öfter von anderen Schülern gesehen und angesprochen und so war es gar nicht leicht, wenigstens ab und an ungestört einen Kuss auszutauschen, denn ständig wollte irgendwer etwas über die Muggel wissen. Yami und Yuugi hofften, dass sich die Neugierde irgendwann legen würde, damit sie endlich wieder etwas Zeit für sich hatten und auch ihre Pläne umsetzen konnten. So konnte sich Yami nur damit begnügen, jeden der ihn zu lange nervte mit düsterer Miene anzublicken und zu hoffen, dass der nächste nicht schon in den Startlöchern hinter irgendeinem Baum wartete. Das Wochenende war somit anstrengender, als die ganzen Tage zuvor und Yami und Yuugi waren froh, als endlich Montag war und die Schüler wieder mit ihren eigenen Problemen beschäftigt waren. Tatsächlich wurde es langsam ruhiger um die beiden. Die meisten Schüler hatten sich damit abgefunden, dass von nun an zwei Muggel in Hogwarts und im Unterricht ein und aus gingen und das Gefühl des Neuen ging bald verloren. Nach einiger Zeit kehrte schon fast wieder so etwas wie Normalität in den Alltag von Hogwarts und Yami und Yuugi hatten auch endlich ihre Ruhe. Neben den vielfältigen Wundern des Schlosses, die bei jedem Spaziergang durch die alten Mauern mehr zu werden schienen, hatte die beiden Duellanten die Bibliothek besonders in ihren Bann gezogen. Die hohe Halle mit ihren Reihen um Reihen von Schriftrollen, uralten ledergebundenen Büchern oder nur aus losen Pergamentblättern bestehenden Stapeln vermittelte einen Ehrfurcht gebietenden Eindruck voll geheimem und mächtigem Wissen und erinnerte beide an ihren Besuch der Bibliothek der Kairoer Universität. Hier wie dort war das erdrückende Gefühl der Wichtigkeit und des Wissens überwältigend gewesen und diese Bibliothek in Hogwarts wurde nur noch von der alten Palastbibliothek der Pharaonen übertroffen, die Yami und Yuugi aus Yamis Erinnerungen kannten. Beide waren auch begeistert von der Vielfalt der Bücher, in denen sie alles nachschlagen konnten, was sie über die einzelnen Fächer, die sie bisher besucht hatten, interessierte. Beide fanden das Fach Alte Runen faszinierend und es war wohl das einzige, in dem sie ihr Wissen nicht verstecken mussten. In ihrem Studium hatten sie sich zwar nie mit den nordischen Runen beschäftigt, doch Yuugi hatte in der Bibliothek der Domino-Universität einmal ein sehr interessantes Buch darüber gefunden und sich einiges angelesen. Durch ihr Interesse an alten Sprachen war es nur natürlich gewesen, sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und so wussten sie zwar nichts über die magische Bedeutung der Runen, konnten jedoch zumindest ohne Fehler lesen, was Professor Kyla an ihre Tafel zauberte. Pflege magischer Geschöpfe ließen die beiden wohlweislich aus, ganz einfach weil sie die Gefahr der Pilahs, die Hagrid noch immer als Thema hatte, kannten. Astronomie faszinierte Yuugi besonders und auch Yami konnte nicht leugnen, dass es interessant war, mehr über die Sterne zu wissen, zumal sie auch in seinem Heimatland eine große Bedeutung für Glauben und Kultur hatten. Muggelkunde war einfach nur lächerlich und Wahrsagen war ein Erlebnis, auf dass beide gern verzichtet hätten. Sie waren froh, als es endlich vorbei war und Yuugi überlegte im Verlaufe der langweiligen Stunde ernsthaft, ob er dieser verwirrten Professorin Trelawney nicht heimlich die Milleniumskette für einige Sekunden anlegen sollte, damit sie wenigstens einmal in ihrem Leben das Gefühl kennen lernen konnte, was eine richtige Vorhersage war. Nach diesen wenigen Tagen Unterricht konnten sie einige Stunden ausschließen, die sie definitiv nicht mehr besuchen würden, weil sie der Inhalt entweder nicht interessierte, oder sie nicht aktiv teilnehmen konnten ohne ihr Geheimnis preis zu geben. Das letzte Fach, was sie besuchten, war Verteidigung gegen die Dunklen Künste oder kurz DADA, wie es die anderen Schüler nannten. Da der Lehrer Remus Lupin war, den Yami und Yuugi ja schon sehr gut kennen gelernt hatten und auch für ziemlich kompetent hielten, freuten sich die beiden durchaus auf diese Stunde. Der Professor war ja nicht umsonst einer der engeren Vertrauten des Schulleiters. Also würde er ein so wichtiges Fach wie Verteidigung auch sehr gut unterrichten. Yami und Yuugi hatten auch schon von mehreren Seiten die Begeisterung der Schüler für diesen Lehrer bestätigt bekommen, auch wenn es da scheinbar ein Geheimnis gab, was keiner ihnen mitteilen wollte. Remus Lupin erschien in der ersten Stunde nach dem Mittagessen dann sehr gut gelaunt in seinem Klassenraum und schritt durch die vollbesetzten Reihen aus Gryffindors und Ravenclaws zu seinem Pult. Yami und Yuugi hatten sich Plätze am Rand gesucht und beobachteten das Geschehen neugierig. Hier würden sie als Muggel nicht besonders viel am Unterricht teilnehmen können, doch sie waren gespannt, wie der sympathische Lehrer seine Schüler auf das Böse in der Welt vorbereitete. Der ältere Mann lehnte sich nun an das Pult und zupfte ein wenig in Gedanken versunken an seinem braunen Umhang herum, bevor er die Schüler mit einem leisen Lächeln anblickte und meinte: „Normalerweise hat zwar Hagrid das Patent auf seltsame Geschöpfe, aber ich werde ihm heute ein wenig Konkurrenz machen. Dem Ministerium ist es gelungen, einen Kahneng-Löwen zu fangen und da sie auf ihrem Weg an Hogwarts vorbei kamen, bat ich Dumbledore darum, Ihnen und den anderen Siebtklässlern in der nächsten Stunde dieses Wesen zeigen zu dürfen. Wer kann mir sagen, warum das etwas so besonderes ist? Miss Granger?“ Hermine nahm die Hand wieder herunter und sagte in ihrem schulmeisterhaften Tonfall, den schon Yami und Yuugi aus Hagrids Hütte kannten: „Kahneng-Löwen stammen aus China und sind sehr selten. Sie sind dazu fähig, weite Strecken zurück zu legen, ohne zu ermüden. Sie leben in Rudeln von 5 oder 6 Weibchen und einem Männchen und benötigen ein sehr großes Jagdrevier. Wie bei normalen Löwen besteht ihre Beute aus größeren Pflanzenfressern. Es gibt nur noch 20 oder 30 ihrer Art auf der Welt. Früher wurden sie wegen ihrer Mähne von den Zauberern gejagt, weil diese für einige komplizierte Zaubertränke wie den Flamare-Trank benötigt wurden. Ihre Besonderheit ist, dass sie sich nur über eine Art Telepathie verständigen können und dass sie wilde Bestien im Kampf sind. Es gibt Berichte, dass diese Wesen so schnell angreifen, dass sie wie unsichtbar wirken. Das wird auf ihr magisches Blut zurückgeführt, welches blau statt rot ist und ebenfalls eine wertvolle Zaubertrankzutat darstellt.“ Der Professor nickte dankend. „10 Punkte für Gryffindor. Was Miss Granger aufgeführt hat stimmt. Das Ministerium hat eine der Löwinnen zu Studienzwecken eingefangen. Es soll außerdem versucht werden, die Art besser zu schützen und wenn möglich sogar den Bestand durch magisch hervorgerufene Schwangerschaften wieder zu erhöhen. Daher das Interesse des Ministeriums. Natürlich handelt es sich bei diesen Löwen nur um Tiere, aber es gibt Berichte, die besagen, dass die Kahneng-Löwen vor 1000 Jahren dem Zauberer Jianx bei der Vertreibung des bösen Zauberers Ju geholfen haben. Vielleicht ist es möglich, diese Tiere im Laufe der Zeit wieder besser zu verstehen und in ihnen wertvolle Verbündete zu finden, so wie es einst war. Daher werden wir uns den Löwen jetzt auch ansehen. Zuvor noch einige Verhaltensregeln und ich bitte Sie, sich strikt daran zu halten.“ Remus sah seine Zuhörer streng an und sein Blick ließ keinen Widerspruch zu. „Auch wenn die Kahneng-Löwen früher an der Seite der Zauberer kämpften, können wir uns heutzutage nicht mehr mit ihnen verständigen. Fassen Sie die gefangene Löwin daher als das wilde und kampferfahrene Tier auf, das sie ist. Es wurden Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um Sie zu schützen, aber ich verlange von Ihnen, dass Sie keine leichtsinnigen Taten durchführen, wie irgendwelche Scherzartikel eines bestimmten Ladens gerade jetzt auszuprobieren. Verhalten Sie sich still, gehen Sie nicht zu nahe an den Käfig, damit Sie sie nicht provozieren und betrachten Sie die Löwin mit der Ehrfurcht, die ihr zusteht.“ Es war klar, dass Remus auf Fred und Georges Laden anspielte und einige Gryffindors blickten enttäuscht drein, protestierten aber nicht. Der Professor ging nun durch die Reihen zurück zur Tür, wartete, bis sich die Schüler um ihn gesammelt hatten und führte sie dann durch die Gänge aus dem Schloss und zu einem kleinen Haus aus Stein neben den Gewächshäuser, was Tags zuvor noch nicht da gewesen war. Ein Zauberer in schwarzem Umhang und mit finsterer Miene stand wachsam vor der Holztür, die den Eingang des kleinen Gebäudes bildete und nickte Remus säuerlich zu. Doch den Professor schien es nicht zu stören, dass der andere sein Eintreten nicht wirklich begrüßte, sondern hielt den Schülern die Tür auf und ließ sie einzeln hindurchtreten. In dem Raum herrschte aufgrund der kleinen Fenster nur ein schummeriges Halbdunkel, doch was die Schüler nicht sahen, rochen sie umso deutlicher. Ein intensiver Raubtiergeruch schlug ihnen schon beim Betreten des Hauses entgegen und blieb hartnäckig erhalten. Einige der Mädchen hielten sich hastig Taschentücher vors Gesicht und manche wurden grün um die Nasenspitze. Yami rümpfte angewidert die Nase und stellte sich neben Yuugi an die Wand um wenigstens etwas frische Luft durch das winzige Fenster zu erhaschen. /Wenn man bedenkt, was diese Menschen alles herbeizaubern können, wird ja wohl ein Zauber der den Geruch neutralisiert, nicht zuviel verlangt sein./ Yuugi kicherte amüsiert und stupste den Pharao dann in die Seite. ‚Beleidigt dieser Gestank Eure empfindliche Nase, oh großer Herrscher.’ Yami rollte mit den Augen. /Du findest das doch nicht etwa angenehm. Das mag für ein Löwenmännchen vielleicht betörend riechen, ich würde eine etwas weniger penetrante Duftnote allerdings vorziehen./ Yuugi meinte zweifelnd: ‚Ich glaube nicht, dass die Löwin in dieser Situation unbedingt ein Männchen verführen will. Ich kann ihre Angst praktisch fühlen. Eigentlich ist sie zu bemitleiden. Ich hoffe wirklich, das Lupin-san Recht hat und es der Art hilft, ein Tier zu untersuchen. Sonst wäre es nicht vertretbar, ein so stolzes Tier in einen so kleinen Käfig zu sperren und praktisch wie eine Zirkusattraktion vorzuführen.’ Tatsächlich konnten sie nun, da sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, über die Köpfe der anderen Schüler nur das obere Ende des Käfigs sehen und ab und an sahen sie zwischen dem Menschen hindurch einen dunklen Schemen an den Gitterstäben entlang eilen. Das gefangene Tier war unruhig und irritiert von den vielen Menschen um es herum. Nach einiger Zeit kehrte wieder etwas Ruhe ein und teilweise konnte man das sanfte Tappen der großen Pfoten hören. Remus begann einiges zu der Löwin zu erklären und beantwortete auch Fragen zu dem, was das Ministerium weiter mit ihr vorhatte. Da Yuugi und Yami zu weit hinten standen, um etwas zu sehen, lauschten sie nur den Worten des Professors. Doch plötzlich bemerkte Yami eine Bewegung an der Tür. Durch einen schmalen Spalt huschte eine Gestalt in Schulumhang mit grünem Schlips in den Raum und verschwand zwischen den Schülern. /Sag mal, Yuugi, es waren doch keine Slytherins vorhin im Klassenraum, oder?/ Der Angesprochene blickte seinen Geliebten verwundert an. ‚Nein. Die haben mit den Huffelpuffs erst in der nächsten Stunde bei Lupin-san Unterricht. Wieso fragst du?’ Yami suchte aufmerksam die Umgebung ab und musterte die Schüler um sie her. Mit leiser Besorgnis in der Stimme meinte er dann: /Ich hab gerade einen Slytherin heimlich zur Tür reinkommen sehen. Für ein solches Verhalten gibt es eigentlich nur eine Erklärung. Und wenn die Löwin schon bei der Anwesenheit der Schüler nervös wurde.../ Yami ließ den Satz unvollendet, doch es war klar, worauf er hinaus wollte. Selbst den beiden Neulingen in Hogwarts war die Fehde der Slytherins gegen die restlichen drei Häuser, besonders aber gegen Gryffindor nicht entgangen. Und es war auch ein offenes Geheimnis, dass Remus Lupin der erklärte Lieblingslehrer der rot-goldenen war und von den Slytherins am meisten gehasst wurde. Auch Yuugi blickte sich nun suchend um und sie begannen sich langsam durch die Schüler zu schieben um weiter nach vorn zu kommen. Wenn etwas geschah, dann in der Nähe Lupins – und der Löwin. Yuugi und Yami trennten sich und verständigten sich in Gedanken, doch bisher hatten sie noch nichts Verdächtiges beobachtet. Doch da die Schüler von hinten in ihren schwarzen Umhängen alle gleich aussahen, war ihre Suche auch sehr schwierig. Yuugi überlegte gerade, ob er Lupin warnen sollte, auch wenn sie nur Yamis kurze Beobachtung als Beweis anführen konnten. Aber da war es schon zu spät. Unmittelbar neben Lupin, der mit dem Rücken zur Käfigtür stand, explodierte mit einem lauten Knall ein Geschoss und helle Funken rasten durch den ganzen Raum. Was in normaler Umgebung schön gewirkt hätte, sorgte hier für ein Chaos. Lupin duckte sich geistesgegenwärtig, zückte noch in der Bewegung den Zauberstab und ließ einen Teil der wirbelnden Funken verschwinden. Einige Gryffindors, darunter Ron, Hermine und Harry reagierten nicht weniger schnell und schon Sekunden später war der ganze Spuk vorbei. Doch es hatte gereicht, um die Löwin zu Tode zu erschrecken und nun fauchte sie wild, rannte von einer Seite des Käfigs zur anderen und sprang immer wieder gegen die magisch verstärkten Gitterstäbe. Remus verlangte gebieterisch nach Ruhe und einige der Schüler halfen ihm dabei, den Rest zur Ordnung zu rufen. Gleichzeitig ging die Tür auf und der Auror, der Wache gestanden hatte, eilte hinein und verlangte mit befehlsgewohnter Stimme den Grund für den Krach zu erfahren. Remus wollte schon antworten, als ein lautes Knacken ertönte und eine der Gitterstäbe zerbrach. Erschrocken drehten sich alle zu der Löwin um, die noch immer wie wild gegen ihr Gefängnis ankämpfte und Remus sah den Auror alarmiert an. „Sie haben sie doch mit einem Betäubungszauber ruhig gestellt, oder?“ Als der Auror nickte, blickte Remus wieder verwundert auf die Löwin. Hatte sie solche Todesangst, dass sogar der Fluch wirkungslos wurde. Wenn sie so weiter kämpfte, dann konnte es passieren, dass sie die Schutzbarrieren und magischen Gitterstäbe nicht lange aufhielten. Niemand wusste so genau, welche Kraft ein Kahneng-Löwe im Kampf oder in Todesangst wirklich entwickeln konnte, weshalb das Ministerium die Löwin bisher ständig unter Betäubung gehalten hatte. „Wir müssen sofort hier raus. Und dann will ich wissen, wer sich nicht an meine Anweisungen gehalten hat. Dieser Scherz kann denjenigen einiges kosten. Und jetzt raus hier!“ Das ließen sich die restlichen Schüler nicht zweimal sagen. Die meisten Ravenclaws waren sowieso gleich nach dem Eintreten des Aurors aus dem Raum geflüchtet und nun folgten auch die Gryffindors, Yuugi und Yami. Hinter ihnen erklang immer wieder das Krachen und Bersten, doch die Flüche, die Remus und der Auror gegen den Käfig sandten, während sie sich rückwärtsgehend als letzte auf den Ausgang zubewegten, schienen die Löwin nicht zu beruhigen sondern eher noch mehr anzustacheln. Plötzlich erklang ein lautes Knallen und gleichzeitig mit dem Zuwerfen der Tür durch den Auror von außen, wurde das Holz aus den Angeln gerissen und zur Seite gefegt. In der nun offenen Tür stand die Löwin und riss ihren Rachen weit auf, als wolle sie ihre Wut herausbrüllen. Doch nun erkannten alle umstehenden, dass Remus zuvor die Wahrheit gesagt hatte, was die Verständigung der Kahneng-Löwen ausschließlich mittels Telepathie betraf. Dadurch, dass die Löwin in bedrohlicher Haltung in der zerstörten Tür stand, jedoch keinen Ton von sich gab, wirkte die ganze Szene jedoch nicht weniger gefährlich. Viel mehr wichen die meisten Schüler gerade wegen dieser unheimlichen, lautlosen Drohung der Löwin nur noch weiter zurück, bevor sie beinahe kopflos zum Schloss hinauf flüchteten. Nur der Auror lag noch einige Meter entfernt unter dem zersplitterten Holz begraben und rührte sich nicht mehr und Remus und einige der Gryffindors standen mit gezogenem Zauberstab als Verteidigungslinie zwischen den Fliehenden und der wild gewordenen Bestie. Und plötzlich erkannte Yami es. Wieso hatte er das nicht eher bemerkt? /Yuugi, das ist Gazelle!/ Yuugi, der eine Hand schon am Deck hatte, um das Leben der Schüler zu retten – sei es auch zum Preis ihres Geheimnisses – verharrte ungläubig und folgte Yamis Blick. Und nun sah auch er es. Dort in der Tür stand eine mystische Bestie. Doch es war nicht Gazelle, der König, den sie beide aus ihrem Deck nur zu gut kannten. ‚Es ist wie mit ‚Keltischer Wächter’ und den Hauselfen. Das ist eine Mischung aus einem Schattenwesen und einem normalen Löwen dieser Welt. Ich wusste gleich, das mir die Eigenschaften bekannt vorkamen, die Lupin-san und Hermine-san aufgezählt haben.’ /Ich weiß nur nicht, ob sie uns auch erkennt, so wie Trey. Das ist wahrscheinlich die einzige Chance, das hier ohne größere Verluste über die Bühne zu bekommen. Denn selbst wenn wir kämpfen, könnte sie noch angreifen und einige der Schüler verletzen. Wir müssen versuchen, sie zu erreichen./ Kaum hatte Yami das gesagt, setzte er sich auch schon in Richtung der Hütte in Bewegung und Yuugi nickte entschlossen und folgte seiner zweiten Hälfte. Zur Vorsicht zog er aus seinem Deck ‚Gazelle’ hervor, denn wenn alles nichts brachte, konnte nur ein Wesen wie er seine Verwandte der hiesigen Welt bändigen. Dann trat Yami entschlossen an Remus und Harry vorbei, die gerade weitere Flüche auf die Löwin senden wollten. Ein erschrockener Ruf von Hermine eilte ihm nach, doch da kam die Löwin schon auf ihn zugerannt und selbst der Professor konnte nicht so schnell reagieren, ohne mit seinem Fluch Yami oder Yuugi zu gefährden. Doch die erwartete Attacke blieb aus. Die Löwin erstarrte mitten im Anlauf zum Sprung, fauchte einmal verwirrt, setzte dann zwei Schritte zurück und starrte Yami aus schwarzen Augen funkelnd an. Ihr Schwanz huschte hin und her und ihre Flanken bebten, doch sie griff nicht an und bewegte sich auch sonst nicht. Dann ließ allmählich das Zittern ihres Körpers nach und sie fauchte ein weiteres Mal. Nun jedoch halb fragend, halb aus Erkennen. ‚Du hattest Recht. Es klappt!’ Yuugi trat zu Yami und kniete sich dann hin. Seine ausgestreckte Rechte reichte fast bis zur Schnauze der Löwin und von hinten erklang ein erschrockenes Aufkeuchen von Hermine. Doch die Löwin schnupperte nur vorsichtig an der Hand, leckte dann einmal sachte darüber und trat nun zu Yami heran. Diesen stupste sie leicht mit der feuchten Nase gegen die schwarze Lederhose und rieb ihren Kopf am Bein des Pharaos. Eine eindeutige Geste der Unterwerfung und des Erkennens. Dann tat die Löwin noch etwas viel Ungewöhnlicheres, denn sie legte sich ruhig zu Yamis Füßen auf das trockene Gras, den Kopf auf den Vorderpfoten und bot somit ihren ungeschützten Kopf und Nacken dar. Sie erkannte eindeutig ihren Herrn und brachte ihm die nötige Achtung entgegen. Yami atmete einmal tief durch, denn er hatte doch ein etwas mulmiges Gefühl dabei gehabt, einer kampfbereiten Großkatze nur mit seinem Deck, seiner Magie und seinem Aibou an seiner Seite entgegenzutreten. Er hatte ja nur vermutet, dass die Löwin ihn oder zumindest seine Schattenmagie erkennen würde, doch wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte Yami nicht genau sagen können, ob er das Tieres mit seiner Magie schnell und ohne Verluste hätte aufhalten können. Erleichtert ging der Pharao neben Yuugi in die Knie und legte die Hand auf den großen Kopf. Das sandfarbene Fell fühlte sich weich und warm in der Sonne an und die Muskeln vibrierten vor unterdrückter Kraft unter ihren Händen. Sanft fuhren Yuugis Hände über die Flanken der Löwin und er flüsterte beruhigende Worte, denn obwohl das Tier Yami als ihren Herrn erkannt hatte, war sie noch immer angespannt von der vergangenen Aufregung und ihr Körper kam nur langsam zur Ruhe. Yami ließ weiterhin die Hand auf ihrem Kopf ruhen und zeigte so an, dass alles in Ordnung war und kein Grund für erneute Beunruhigung bestand. Und dann drang ein leises Vibrieren durch den Körper der Löwin und Yuugi lachte leise auf. „Sie schnurrt. Lautlos, aber sie schnurrt. Sie mag dich, Yami!“ Der ehemalige Pharao blickte Yuugi seltsam an, entgegnete aber nichts. Für ihn sah es eher danach aus, dass die Löwin Yuugis Streicheleinheiten sehr genoss und seinem jungen Geliebten zeigen wollte, dass er durchaus weiter machen konnte. Doch Augenblicke später wurde die drei sehr abrupt wieder in die Wirklichkeit zurück geholt, denn plötzlich hörten Yami und Yuugi eilige Schritte und Remus, Harry und Ron blieben neben ihnen stehen. Noch immer hatten sie ihre Zauberstäbe gezückt, doch angesichts der fehlenden Bedrohung wussten sie nicht mehr wirklich, worauf sie ihre Waffen richten sollten. Verblüfft starrten die drei Yami und Yuugi an, die noch immer neben der Löwin knieten und ihre Hände nun beruhigend auf den misstrauisch erhobenen Kopf gelegt hatten. Yuugi sandte Yami über ihr Seelenband ein hilfloses Gefühl. ‚Wie erklären wir das hier eigentlich?’ Yami konnte nur innerlich mit den Achseln zucken und meinte dann sarkastisch. /Ich war zu beschäftigt, sie zu schützen, da hatte ich noch keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen./ Innerlich verdrehte Yuugi die Augen. Doch dann bemerkte er auch die neugierigen Blicke der anderen Schüler, die nicht zum Schloss geflohen waren und nun etwas weiter hinten standen und sie beobachteten. Von Schloss kamen Professor Dumbledore und Professor McGonagall herabgeeilt und hinter ihnen bei der halb zerstörten Hütte erhob sich gerade der Auror mit Hermines Hilfe. Das Mädchen hatte sich nach dem plötzlichen Ende des Angriffs der Löwin sofort um den Bewusstlosen gekümmert und nun stützte er sich auf die schlanke Gryffindor und blickte misstrauisch zu ihnen herüber. ‚Na, das kann ja heiter werden.’ /Ganz meine Meinung. Sie haben noch nicht mal ihr Misstrauen über unser Auftauchen bei der Beschwörung überwunden und schon geben wir ihnen neuen Stoff zum Nachdenken. Ich hätte nicht übel Lust, ihnen unsere Macht zu demonstrieren, damit ein für alle mal Schluss mit dem Belauern und den Geheimnissen ist./ Yamis Stimme war dunkel vor Ärger, doch Yuugi sandte ihm beruhigende Wellen über ihr Seelenband zu. ‚Sie sind noch lange nicht so weit, den Unterschied zwischen unserer Schattenmagie und den dunklen Künsten dieses selbsternannten Lords zu erkennen. Wir bringen uns nur noch mehr in Bedrängnis, wenn wir uns schon jetzt offenbaren. Und außerdem hab ich schon eine Idee.’ Yami konnte nur seufzend zustimmen und nickte seinem Geliebten auffordernd in ihrem Seelenraum zu. Dieser erhob sich in einer fließenden Bewegung und blickte Remus und die anderen beruhigend an. „Es ist alles in Ordnung, sie ist jetzt ruhig. Sie war nur etwas erschrocken, aber jetzt greift sie niemanden mehr an.“ Nun erhob sich auch Yami und trat neben seinen Partner. Unruhig peitschte der Schwanz der Kahneng-Löwin hin und her und auch sie erhob sich, doch sie blieb ruhig neben dem ehemaligen Pharao stehen als dieser erneut eine Hand auf ihren großen Kopf legte und sie sanft kraulte. Das kampfbereite Tier verhielt sich nun eher wie eine harmlose Schmusekatze und nicht nur Harry und Ron blickten verwirrt auf diese Szene. „Wie habt ihr das geschafft? Kahneng-Löwen sind bekannt für ihre Kampfwut und ihre Kraft. Sie hat sogar den Betäubungsfluch der Auroren überwunden und die Zauber um ihren Käfig und unsere Flüche überstanden. Was habt ihr gemacht?“ Remus Stimme klang einfach nur verblüfft, doch Yuugi erkannte in den blauen Augen gut verborgenes Misstrauen – was nur allzu berechtigt war. Nun erreichten auch der Schulleiter und die Professorin für Verwandlung das Grüppchen und der Auror trat von der Seite zu ihnen. Die restlichen Schüler schlossen einen weiten Kreis um sie, gerade weit genug entfern, um schnell flüchten zu können, sollte die Großkatze erneut zur Bestie werden, aber nah genug um jedes Wort zu verstehen und ihre Neugierde zu befriedigen. Yuugi zögerte kurz, meinte dann aber mit einem gut gespielten, verlegenen Lächeln: „Ehrlich gesagt ist es mir peinlich das zuzugeben, aber das war mehr eine Kurzschlussreaktion, als wirklich Überlegung. Ihr sagtet in eurem Vortrag ja schon, dass Zauber und Flüche nicht viel gegen diese Löwin ausrichten, Lupin-san. Und da haben wir wohl einfach ohne nachdenken gehandelt. Ihr müsst wissen, als Yami und ich in den letzten Monaten in Ägypten waren, haben wir auch den Bereich der Nilquelle in Äthiopien besucht, wo einige rätselhafte Tempelanlagen Hinweise auf die früherer Ausdehnung Kehmets zu geben scheinen. Wir wollten uns das ansehen, und reisten bis weit in die Berge mit einer kleinen Gruppe erfahrener Führer und Archäologen. Auf dem Rückweg begegneten wir an einem Tag einem ganzen Rudel Berglöwen, die uns jedoch nicht angriffen und uns einfach passieren ließen. Die Führer haben uns erklärt, dass die Löwen als Nachkommen Sachmets, der großen ägyptischen Göttin des Kampfes noch immer die heiligen Stätten und Symbole respektieren. Zumindest erklären sich die Einheimischen so, warum in der Gegend der Nilquelle noch nie ein Angriff der Löwen auf Menschen beobachtet wurde, selbst wenn es sich um eine Gefahrensituation für die Löwen handelte, in der sie sich normalerweise zumindest verteidigen würden. Wir haben das nicht geglaubt, doch als Yami und ich vorhin erkannten, dass die Löwin angreifen würde und sich auch durch eure Zauber nicht aufhalten ließ, beschlossen wir, es zumindest zu versuchen.“ Yuugi legte nun ebenfalls wieder eine Hand auf den Körper des Tieres und strich zärtlich über das Fell. „Auch wenn sie aus China stammt, ist sie doch eine Tochter Sachmets. Und dazu kommt noch, dass sie ein magisches Wesen und kein gewöhnliches Tier ist. Also haben wir einfach gehofft, dass sie das Auge des Horus und Symbol des Pharaos erkennt und ihren Kampf abbricht. Und sie hat sich tatsächlich beruhigt und zeigt sogar ihre Ehrfurcht vor den Symbolen der Götter. Das ist wohl nur möglich, weil sie kein normales Tier ist.“ Yuugi zuckte mit den Achseln. „Anders können wir es nicht erklären. Ich spüre einfach, dass sie als Tochter Sachmets die alten Symbole respektiert und nun keine Gefahr mehr darstellt.“ /Das ist zumindest besser als jede andere Erklärung. Es wird ihnen wohl nicht gefallen, aber sie werden sich damit abfinden./ Yamis Stimme zeigte Stolz über Yuugis spontanen Einfall und dieser lächelte den Pharao über ihr Seelenband dankbar an. Dann wurden sie jedoch von einer strengen Stimme aus ihrer Gedankenwelt gerissen, denn McGonagall hatte sich vor ihnen aufgebaut und sah sie mit funkelnden Augen an, als sie sagte: „So etwas Leichtsinniges habe ich lange nicht mehr erlebt. Nur aufgrund einer Vermutung, die sich noch dazu auf Aberglauben stützt, können Sie doch nicht einfach vor eine kämpfende Löwin treten. Das ist wirklich das dümmste, was ich je erlebt habe. Dagegen sind ja manche Streiche meiner Schüler geradezu harmlos.“ Ron, Hermine und Harry zuckten bei diesen Worten schuldbewusst zusammen, denn sie wussten ziemlich genau, worauf ihre Hauslehrerin da anspielte. Ihr Erlebnis mit Fluffy im ersten Schuljahr reichte wohl ziemlich nah an dieses Geschehen hier heran, nur dass der dreiköpfige Hund damals geschlafen hatte und nicht kampfbereit vor ihnen stand. Doch Yami und Yuugi blickten die aufgebrachte Professorin nur ruhig an und schienen sich von ihrer Wut nicht beeindrucken zu lassen. „Es hat funktioniert, oder? Und weder die Menschen, noch die Löwin wurden verletzt. Das allein war das Risiko schon wert.“ Yamis dunkle Augen blickten die Professorin selbstsicher an und diese blinzelte einige Male. Wie konnten diese beiden Muggel nach dem, was sie gerade überstanden hatten nur so ruhig und gefasst bleiben. Sie machten fast den Eindruck, als hätten sie schon ihr Leben lang mit wilden Bestien gekämpft und wären derartige Gefahren gewohnt. McGonagall schüttelte nur den Kopf, doch plötzlich schwebte der Geist von Professor Binns heran. Der alte Lehrer kümmerte sich nicht um die Schüler und Professoren, sondern blieb kurz vor dem Kopf der Löwin in der Luft hängen und meinte wie zu sich selbst: „Also ist es doch war. Die Kahneng-Löwen stammen tatsächlich von den afrikanischen Löwen ab, wenn sie auch die alten magischen Symbole erkennen. Ich hab das Syric nie glauben wollen. Er wird mich wieder aufziehen, wenn ich ihm das berichte und sagen: ‚Hab ich’s dir nicht gesagt?’ Das musste ja ausgerechnet mir passieren.“ Yuugi blickte den Geist verwirrt an, denn plötzlich dämmerte ihm, dass er in seiner Not, eine Erklärung zu finden, sehr nah an die Wahrheit gekommen war. Auch der Schulleiter sah von seinem Lehrer für Magiegeschichte zu der Löwin, die noch immer ruhig zwischen den beiden Muggeln stand und keine Gefahr mehr zu bedeuten schien. Dann trat Albus Dumbledore einen Schritt vor und wandte sich direkt an den Geist. „Cuthbert, was sagtest du eben wegen der magischen Symbole?“ Der Geist blickte sich verwirrt um, bevor er den Sprecher erkannte. Belehrend meinte er: „Ein alter Kollege von mir, Syric Gallow behauptete schon seit unserer Studienzeit, dass die magischen sowie die nichtmagischen Löwen Ägyptens und ihre entfernten Verwandten in Indien und China ebenfalls, die alten magischen Symbole der Ägypter erkennen und verstehen. Er behauptete, das es etwas mit ihrer Mutter, der löwenköpfigen Göttin Sachmet zu tun hat. Bisher hab ich ihm nie geglaubt, weil es auch noch niemand nachgeprüft oder bewiesen hat. Aber jetzt sehe ich das Ergebnis zweifellos vor mir und kann es nicht mehr leugnen. Syric wird mich auslachen, weil ich ihm nicht schon früher geglaubt habe.“ Ohne ein weiteres Wort schwebte Professor Binns gedankenverloren durch den Schulleiter hindurch zum Schloss zurück. Dieser blickte dem Geist nachdenklich hinterher und drehte sich dann zu Yami und Yuugi um. „Offenbar hatte der Mann, der euch auf eurer Reise von diesem Glauben berichtete, nicht unrecht. Dennoch war es großer Leichtsinn, nur aufgrund von Vermutungen etwas so Gefährliches zu tun. Doch zum Glück ist noch mal alles gut gegangen.“ Nun lachte Dumbledores Blick fröhlich über seine Halbmondgläser. „Ich bin wirklich froh, das niemand ernstlich verletzt wurde. Poppy wird sich später deine Verletzungen ansehen, Kendric.“ Damit blickte er zu dem Auror, der wie alle anderen nun seinen Zauberstab weggesteckt hatte, jedoch noch immer misstrauisch dreinblickte. „Zum Glück ist der Löwin auch nichts passiert, das wäre wirklich ein tragischer Verlust gewesen, wo es doch nur noch so wenige ihrer Art gibt. Mr. Mutô, Mr. Atemu, offenbar vertraut sie euch aufgrund der Symbole, die ihr tragt. Ich habe die anderen Auroren schon unterrichtet, aber wenn ihr so freundlich wärt, bis zu ihrem Eintreffen auf die Löwin aufzupassen, wäre ich euch dankbar. Zur Sicherheit wird jedoch Remus bei euch bleiben. Seid ihr alle einverstanden?“ Sowohl der Professor für Verteidigung als auch die beiden Duellanten nickten und der Schulleiter lächelte fröhlich, bevor er sich an die anderen Schüler wandte und diese daran erinnerte, dass schon längst die nächste Stunde angefangen hatte. Ein hastiger Aufbruch zum Schloss folgte und dann standen nur noch die Professoren und der Auror um Yami und Yuugi herum. Der Schulleiter wandte sich nun noch einmal an Remus: „Ich werde dir dennoch die anderen Schüler herunter schicken. Sie sollen sich die Löwin aus einiger Entfernung anschauen und dann wieder zum Schloss kommen. Aber lass niemanden mehr so nah an sie heran. Und nach deinem Unterricht müssen wir herauszufinden versuchen, was hier eigentlich passiert ist.“ Der Professor für Verteidigung nickte ernst, wurde aber von Yami unterbrochen: „Ich habe, kurz bevor die Funken erschienen, die die Löwin so erschreckt haben, einen Schüler Slytherins heimlich in die Hütte kommen sehen. Aber in den letzten Minuten war er hier nirgends mehr zu sehen.“ Remus blickte den Muggel nachdenklich an und fragte dann den Auror, ob er einen Schüler verspätet eingelassen hatte. Dieser nickte nur und Remus sah alarmiert zu Dumledore. „Warum sollten sie so etwas tun. Außerdem konnten die Slytherins noch gar nichts von der Kahneng-Löwin wissen, weil sie erst heute Morgen hier ankam und sie niemand hätte sehen können.“ Der Schulleiter nickte ernst und auch Yami und Yuugi verstanden die unausgesprochene Botschaft. Irgendwo gab es einen Verräter in den Reihen der Auroren, die die Löwin gefangen und am Morgen nach Hogwarts gebracht hatten. Jemand hatte die Slytherins informiert und diese hatte die Gelegenheit genutzt, um Remus, den Gryffindors und damit auch der ganzen Schule und Dumbledore zu schaden. Doch wenn die Feinde schon so weit in die letzte Bastion im Kampf gegen das Böse, so weit nach Hogwarts, eingedrungen waren, wem konnte man da noch vertrauen? Nach einigen Sekunden des Schweigens räusperte sich der Schulleiter leise, winkte dann den verletzten Auroren zu sich und ging gemeinsam mit ihm und Professor McGonagall zurück zum Schloss. Auch Remus schien sich nun wieder der Anwesenheit der beiden Muggel bewusst zu werden, denn er drehte sich zu Yami und Yuugi um und lächelte leicht. „Was ihr getan habt, war sehr leichtsinnig, aber auch sehr mutig. Und es war wirklich die beste Lösung. Dennoch wundert es mich, wie ruhig sie ist. Respekt den alten Symbolen gegenüber ist das eine, aber sie benimmt sich eher wie ein zahmes Kätzchen.“ Damit ging der Professor auf die beiden zu, kniete sich vor die Löwin und streckte ihr vorsichtig die Hand entgegen. Die Löwin ließ ihren Schwanz unruhig hin und her peitschen, blieb aber still stehen und beobachtete den Mann nur misstrauisch. Dann schien sie zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass Remus keine Gefahr bedeutete und stupste leicht mit der feuchten Nase gegen die ausgestreckte Hand. Remus lächelte leicht und erhob sich dann wieder, um Yami und Yuugi fragend anzusehen. Yuugi setzte sich daraufhin neben die Löwin, kraulte weiter ihr Fell und meinte achselzuckend: „Es sind wohl nicht nur die Symbole. Yamis und auch mein Schmuck ist echt. Es sind Schätze aus einer alten Grabanlage, die teilweise mein Großvater und teilweise wir selbst entdeckt und erforscht haben. Dem Entdecker steht ein gewisser Lohn zu und da die Schätze jener Grabkammer sehr reich waren, wurde uns erlaubt, einiges davon zu behalten. Das heißt, die Löwin spürt als magisches Wesen wohl auch die alte Magie, die diesen Stücken vielleicht innewohnt und daher ist sie so friedlich – fast unterwürfig.“ Yami nickte und setzte sich ebenfalls ins Gras, woraufhin sich auch die Löwin auf den Bauch legte und die Streicheleinheiten ruhig genoss. Als sich Remus wenige Meter entfernt ebenfalls niederließ, glaubte er einen seltsamen Blick Yamis zu sehen, den er seinem so ähnlich sehendem Freund zuwarf – ein Blick voller Liebe und Zärtlichkeit. Doch der Eindruck war schnell wieder verschwunden und Remus glaubte an eine Täuschung. Yamis dunkle Stimme unterbrach dann seine Gedanken: „Yuugi vergisst auch immer wieder zu erwähnen, wie gut er mit Tieren umgehen kann. Sie suchen oft seine Nähe und spüren, dass er ihnen nie etwas Böses will. Und da sie ein magisches Wesen ist, wird die Löwin das sicher noch viel stärker bemerkt haben. Das ist wahrscheinlich noch viel eher der Grund, dass sie sich wie ein junges Kätzchen verhält.“ „Yami!“ Yuugis empörte Stimme und der schmollende Blick entlockte dem Angesprochenen ein amüsiertes Lachen und auch Remus musste über diese Neckerei lachen. Aber es war schon seltsam. Noch vor zwei Stunden hatte er seine Schüler vor der Gefährlichkeit der Kahneng-Löwen gewarnt und nun saß er gemeinsam mit zwei lachenden Muggeln auf einer Wiese und zwischen ihnen lag eine der gefürchtetsten Kreaturen der magischen Welt harmlos und friedlich. Das war so unwirklich. Flüchtig wunderte sich Remus darüber, wie schnell die beiden Nichtmagier die Tatsache akzeptiert hatten, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Löwin sondern um ein magisches Wesen handelte, doch andererseits hatten sich die beiden schon sehr schnell nach ihrer Ankunft an die Wunder der Zaubererwelt gewöhnt und sie waren nun ja schon fast eine Woche in Hogwarts. Ihr Interesse an der Archäologie führte sie ja immer wieder in unbekannte und fremde Länder und sie waren sicher schon lang gewohnt, seltsame Traditionen, Überlieferungen oder Geschehnisse als echt zu akzeptieren. Also war es eigentlich nicht verwunderlich, wie schnell sich Yami und Yuugi an all das gewöhnt hatten. Dennoch blieb da ein Geheimnis, was die beiden umgab und was Remus nicht so einfach durchschauen konnte. Aber die beiden waren ihm nicht unsympathisch und so beschloss der Professor, einfach abzuwarten, was weiter geschah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)